Die Pflege von Teichpflanzen

Dünger für Teichpflanzen

Wasserschwertlilie, Froschlöffel, Nadelsimse und viele andere beliebte Arten wachsen in der Natur an nährstoffreichen Standorten. Man findet diese Teichpflanzen an verlandenden Gewässern, schlammigen Uferbänken oder Gräben – alles Orte, wo Nährstoffe natürlicherweise im Überfluss vorhanden sind. In landwirtschaftlich geprägten Gegenden tragen heutzutage ausgeschwemmte Gülle und Kunstdünger zusätzlich Nährstoffe ein (Eutrophierung).
Damit sich Starkzehrer wie Iris, Schwanenblume u.ä. am Gartenteich prächtig entwickeln, benötigen sie von Anfang an ein nährstoffreiches Substrat. Lehmiger Sand oder eine hochwertige Teicherde bieten da gute Voraussetzungen. Spätestens, wenn der Wuchs der Pflanze nachlässt und die Blüte weniger werden, ist es Zeit nachzudüngen. Natürliche Dünger mit hohem Lehm- oder Tonanteil oder organische Langzeitdünger haben sich bei Teichpflanzen bewährt. Die Nährstoffe verbleiben im Boden und werden nicht ausgeschwemmt. Durch solche Wurzeldünger, die direkt im Wurzelbereich der Pflanze ausgebracht werden, kommen die Nährstoffe direkt zur Teichpflanze und die Algen werden nicht mit gedüngt.

Einige Pflanzenarten wie die Sumpfgladiole sind jedoch an nährstoffärmere bis -arme Bedingungen angepasst. Am Naturstandort gehen deren Bestände, u.a. wegen der Überdüngung aus der Landwirtschaft, vielfach zurück. Daher stehen nährstoffarme Biotope und dort wachsende Pflanzen meist unter Naturschutz. Am Gartenteich benötigen solche Teichpflanzen magere Böden oder wie Wollgräser, Sonnentau und andere Moorpflanzen auch noch saures Bodenmilieu. Die (Nach)Düngung derartiger Vegetation ist nicht nötig und würde sogar schaden.

Pflanzen Rückschnitt

Der späte Herbst und das zeitige Frühjahr bieten sich für den Rückschnitt abgestorbener Pflanzenteile und verblühter Fruchtstände an. Im Garten ist eigentlich das Frühjahr der bessere Zeitpunkt für diese Pflegearbeit. Abgestorbene Blätter und Zweige bieten der Pflanze zusätzlichen Winterschutz, Insekten und Kleintiere überwintern dort gerne und die Samen in Fruchtständen werden von Grünfinken, Meisen und Co als Winternahrung geschätzt.

Am Gartenteich, Schwimmteich und Pflanzenfilter ist es wichtig zu verhindern, dass durch abgestorbene Blätter der Teichpflanzen Nährstoffe in das Wasser gelangen. Aus diesem Grund ist an Gewässern der Spätherbst der bessere Termin für den Rückschnitt. Dabei kann es vorteilhaft sein, einige robustere Pflanzen wie Cypergras oder Blutweiderich stehen zu lassen. Über sie kann dann als „Unterbau“ das Laubschutznetz gezogen werden.

Ausbreitung kontrollieren

Der Teichfreund kann sich viel Arbeit ersparen, wenn er bei der Pflanzenauswahl die Wuchseigenschaften der Wasserpflanzen mit berücksichtigt. Extreme Wucherer wie Sumpfschachtelhalm, Breitblättriger Rohrkolben, Schilf und einige Ausläufer treibende Seggen sind für Gartenteiche ungeeignet. In der Gesellschaft anderer Teichpflanzen werden sich die konkurrenzstärkeren Wucherer durchsetzen und die meisten anderen Arten verdrängen. Nach Jahren kann die Teichvegetation dann nur noch aus ein bis zwei Arten bestehen. Lediglich in separaten Pflanzgefäßen lassen sich stark wüchsige Pflanzen in ihrer Ausbreitung kontrollieren. Ausläufer oder Rhizome sind beim Herauswachsen gut zu sehen und können abgeschnitten werden.

Selbstaussaat ist eine andere Möglichkeit der Ausbreitung von Pflanzen. In wie weit man das zulassen möchte, hängt viel von der Einstellung des Gärtners ab. In naturnahen Gärten ist die Bereitschaft, die Teichpflanzen sich selbst über Samen zu verbreiten größer als in einer streng festgelegten Gartenordnung. Blutweiderich, Sumpfdotterblume, Sumpfvergissmeinnicht und andere säen sich jährlich bei uns stark aus, sind aber noch nie lästig geworden. Die reifen Fruchtstände von Rohrkolben, Zwergbinse, Froschlöffel, Igelkolben etc. werden hingegen jedes Jahr komplett abgeschnitten.

Teichpflanzen vermehren

Eine kontrollierte Aussaat der geernteten Samen in Schalen ist natürlich auch möglich. Normale Gartenpflanzen Anzuchterde bringt in der Keimphase gute Ergebnisse. Lichtkeimer, Dunkelkeimer und Frostkeimer benötigen entsprechende Voraussetzungen für die erfolgreiche Keimung. Sind die Pflänzchen später kräftig genug, können sie an die gewünschten Stellen am Teich oder im Garten gepflanzt werden. 

Ältere Teichpflanzen bilden über die Jahre größere Horste. Diese lassen gut teilen, und man erhält so direkt ein zweites kräftiges und gut bewurzeltes Exemplar. Die Vermehrung über Rhizome ist vor allem von Seerosen bekannt. Nur so können die gewünschten Eigenschaften – wie Blütenfarbe, Wuchsstärke, Winterhärte und Robustheit - einer Sorte sicher weiter gegeben werden. Dies gilt übrigens für alle Sorten, die gefüllte Blüten besitzen. Sie sind unfruchtbar, da sie keine Samen ausbilden können. Bei solchen Teichpflanzen bleibt nur die Vermehrung durch Teilung, Rhizomstücke oder Ausläufer.