Wasserminze

 Wissenschaftlicher Name        
 Mentha aquatica
 Populärnamen  Bachminze
 Pflanzenfamilie  Lippenblütler (Lamiaceae) 

 

  1. Praxis Kurz-Steckbrief
  2. Standort & Vorkommen
  3. Wasserminze am Teich
  4. Pflanzung & Pflege
  5. Geeignete Nachbarn
  6. Krankheiten & Schädlinge
  7. Ökologie & Naturschutz
  8. Verbreitung
  9. Art Beschreibung
  10. Wissenswertes

 

Wasserminze |  Mentha aquatica

 

Wasserminze: Praxis Kurz-Steckbrief

Eine schön blühende heimische Teichpflanze für nasse Böden bis in das Flachwasser - gerne schlammige Substrate. Mentha aquatica kann bis zu 60 cm hoch werden, bleibt aber meist deutlich kleiner. Der Ausbreitungsdrang dieser Art ist recht hoch, da sie lange Ausläufer bildet. Daher passt die Wasserminze besonders gut an naturnahe Gewässer. Man findet Bachminze auch häufig in Pflanzenfiltern, da sie Wasser effektiv biologisch reinigt. Eine schöne unkomplizierte Duftpflanze für viele Bereiche am Teich, wobei der Ausbreitungsdrang im Auge behalten werden sollte.

Experten Tipp:

Kiesufer und steinige Bereiche sind schwer zu begrünen. Auf diesen groben und nährstoffarmen Substraten wachsen die meisten Teichpflanzen schlecht. Wasserminze kann solche Teichränder erfolgreich begrünen und unschöne Baufehler verdecken. Dabei wächst sie bis in das frei Wasser hinein. Diese Ausläufer kann man so ausrichten, dass sie weitere Folienränder verdecken.

Natürliche Biotope        
Ufer, Gräben, Röhrichte, Bäche, Nasswiesen, Bruchwälder
Wassertiefe 0 - 10 cm
Lichtbedarf vollsonnig - halbschattig
Wuchshöhe 20 - 50 cm
Wuchsform aufrecht, kriechend, leicht buschig verzweigt
Wachstum schnell, bildet Ausläufer
Blütenfarbe                 hellviolett
Blütezeit Juli - Oktober
Vermehrung Stecklinge, Aussaat
Winterhärte ja
Heimisch ja
Ökologie Schmetterling- und Bienenpflanze
Besonderheit Wasser-Reinigungspflanze, Duftpflanze

Standort und Vorkommen

Die Wasserminze ist häufig in verschiedensten Feuchtbiotopen anzutreffen. Typische Standorte sind Teichufer, Gräben, Schilfbestände, Röhrichte, nasse oder teilweise überschwemmte Wiesen und Auenwälder. Die Böden sind meist nährstoffreich - gerne humos und leicht sauer. An die Lichtverhältnisse stellt diese Teichpflanze keine besonderen Ansprüche. Selbst in schattigen Bruchwäldern gedeiht sie noch. Sie besitzt einen kräftigen kriechenden Wurzelstock und bildet unter- und oberirdische lange Ausläufer. Entsprechend gilt sie als Kriechwurzel-Pionier. An geeigneten Plätzen - ohne konkurrenzstarke Nachbarn - kann diese Art ausgedehnete Bestände bilden. Laut Literatur kann die Bachminze auch vollständig unter Wasser gedeihen.

Wasserminze am Teich

Als Sumpfpflanze kommt sie mit schwankenden Wasserständen zurecht und ist vielseitig einsetzbar. Ihr Ausbreitungsdrang sagt nicht jedem Teichfreund zu. Daher wird sie bevorzugt am Ufer von naturnahen Gewässern angepflanzt. Monotone Kiesschüttungen am Folienrand oder Schwimminseln sind ebenfalls geeignete Standort. Als effektive wasserreinigende Art  ist sie häufig in Pflanzenfiltern anzutreffen.

Pflanzung und Pflege

Als Initialbestand an naturnahen Teichen reichen 2 Exemplare auf 10 m². Kombiniert man diese mit anderen wüchsigen Wasserpflanzen können tolle dichte Ufer entstehen. Bei Bedarf kann man später die Ausläufer einmal jährlich - am besten im Herbst - etwas eindämmen. Einjährige Ausläufer der Wasserminze sind relativ leicht zu entfernen, da sich nicht besonders intensiv wurzeln. Um die normalerweise eher schwache Aussaat zu verhindern, können die alten Blütenstände dann ebenfalls abgeschnitten werden. An Gewässern mit großen Seggen, Rohrkolben, Schilf u.ä. braucht man hingegen nicht einzugreifen, denn die behaupten sich gut gegen Mentha aquatica.

Geeignete Nachbarn

Andere kräftige Stauden sind ideale Partner für die Wasserminze. So kommen - je nach Standort - in Frage:

  • Riesensumpfdotterblume
  • Wasseriris
  • Blutweiderich
  • Gilbweiderich
  • Fieberklee
  • Sumpfaster
  • Kalmus u.ä.

Krankheiten und Schädlinge

Minzen zählen zu den eher unproblematischen Stauden und auch die Bachminze ist am Gartenteich robust. Allerdings gibt es zwei Blattkäferarten, die gerne Minzeblätter fressen. Zum einen ist es der Minzeblattkäfer (Chrysolina herbacea) und der Himmelblaue Blattkäfer (Chrysolina coerulans). Die Käfer und deren Larven fressen bevorzugt die Blätter, wobei sich die Fraßschäden bei Wasserminze am Teich meist in Grenzen halten. Werden andere Minzarten, die in Topfkultur als Küchenkräuter gezogen werden, befallen, kann die Schädigung massiver sein. Da die Käfer wenig fliegen, lassen sie sich und ihre Larven leicht absammeln. Biologische Schädlingsbekämpfung mit Schlupf- oder Grabwespen ist ebenfalls möglich. Dazu kann es reichen, in der Nähe von Mentha Brutmöglichkeiten ("Insekten"hotel", Sandschüttung) anzubieten.
Pfefferminzrost ist eine Pilzkrankheit, die die Blätter von Minzen vertrocknen lässt. Dichte Altbestände und feuchte Witterung fördern den Ausbruch, wobei Wasserminze eher an ungünstigen Standorten betroffen ist. Bodentiefer Rückschnitt, Ausdünnen der Bestände und Verbesserung der Umweltbedingungen hilft.

Ökologie und Naturschutz

Als Lippenblütler (und Duftpflanze) ist diese Minze für Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und andere Insekten sehr attraktiv - insbesondere, da sie noch bis weit in den Spätherbst blüht.

Verbreitung

Häufig in Europa, rund um das Mittelmeer und in Teilen von Asien anzutreffen. Mentha aquatica wächst von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen.

Wasserminze Pflanzen Beschreibung

Erscheinungsbild
Mehrjährige Sumpfpflanze mit meist aufrecht stehenden vierkantigen Stengeln, die selten länger als 40 cm aufragen. Diese sind häufig ästig verzweigt und besitzen gegenständige Blätter. Durch die langen dünnen ober- und unterirdischen Ausläufer und den kräftigen Wurzelstock ist die Bachminze am Boden kompakter. Mentha aquatica ist vom Erscheinungsbild her recht variabel.

Blätter
gegenständig und langgestielt, eiförmig, 2 - 5 cm lang und 2 - 4 cm breit, je nach Standort können sie dunkelgrün, glänzend und derb sein, der Rand ist gekerbt. Die Blätter riechen beim Zerreiben nach Pfefferminze.

Blüte und Frucht
Die kleinen duftenden hellvioletten Lippenblüten sitzen in kugeligen Blütenständen am Ende der Stengel und weiter unten in Blattachseln. Die Ausbreitung der Früchte erfolgt über das Wasser.

Wasserminze Sorten
Manchmal werden Selektionen mit hellblauen Blüten angeboten. Bei der Kreuzung mit anderen Minze-Arten können Mischformen entstehen.

Wissenswertes

Ist eine beliebte Heilpflanze, wobei das ätherische Öl der wichtigste Wirkstoff ist. Im Mittelalter war sie eine der heiligen Pflanzen der Druiden.