Feuersalamander
(Salamandra salamandra)Wassertier des Monats Februar 2025
Hier kommt der allererste Kandidat: Die Wahl ist vielleicht etwas überraschend, denn der Feuersalamander verbringt nur kurze Zeit seines Lebens im Wasser. Dennoch ist er lebenslang auf feuchte Lebensräume angewiesen und diese liegen immer in der Nähe von Gewässern. Aber der Reihe nach:
Natürliches Verbreitungsgebiet
Der Feuersalamander ist eine mitteleuropäische Amphibienart. In Skandinavien, England, Irland, den Baltischen Staaten und Weißrussland fehlt er. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch die südlichen Niederlande, Nord- und Mitteldeutschland. In östlicher Richtung kommt er bis zu den Karpaten, der westlichen Ukraine und Rumänien. Sogar die sommerheiße Mittelmeerregion bis hinunter auf die Höhe von Südgriechenland und Bulgarien ist seine Heimat.
In Deutschland liegen die Hauptvorkommen von Salamandra salamandra in den Mittelgebirgen. Dazu kommen noch einige kleinere isolierte „Vorposten“ im nordwestdeutschen Tiefland.

Lebensraum in Deutschland
Typischerweise lebt dieser Lurch in alten Buchen- und Laubmischwäldern. Wenn man Glück hat, kann man ihn nachts oder an regnerischen Tagen beobachten. Dabei ist es kein Zufall, dass er oft in der Nähe von Quelltümpeln und kleinen langsam fließenden Bächen anzutreffen ist. Denn er benötigt eine strukturreiche feuchte Umgebung - also viel Totholz, Moospolster, Falllaub, Farne, Steinhaufen oder freiliegende Wurzelteller. All diese Zutaten schaffen kleinräumige feuchte Mikrohabitate mit hoher Luftfeuchtigkeit. Diese bieten zahlreiche Tagesverstecke und ein großes Nahrungsangebot. Dabei kommt dem – fischfreien - Quellbereich bzw. dem Waldbach als Larvengewässer besondere Bedeutung zu. Genau dort lebt der Feuersalamander nach seiner Geburt als „Wassertier“. Bei der Wasserqualität stellt die Amphibie hohe Ansprüche: das Gewässer muss sauber, sauerstoffreich und ganzjährig möglichst kühl sein. Vor diesem Hintergrund kommen Teiche und Tümpel weniger in Frage. Weil die Larvengewässer im dunklen Laubwald liegen, wachsen keine Unterwasserpflanzen oder Ufervegetation.
Lebenszyklus
Genau wie viele der anderen einheimischen Amphibien überwintern Feuersalamander in Erdhöhlen, Bauten von Kleinsäugern, Fels- und Mauerspalten, unter umgestürzten Bäumen oder gar in Stollen. Wobei sich die Tiere möglichst tief in den Boden zurückziehen möchten, um frostfrei überwintern zu können.
Ihre Aktivitätszeit erstreckt sich vor allem von März bis in den November hinein. Feuersalamander laichen nicht, wie z.B. Teichmolche, sondern sind lebendgebärend. Nach ca. 9 Monaten Tragzeit setzt das Weibchen meist im Frühjahr bis zu 70 Larven in das Wasser ab. Von anderen Molchlarven lassen sie sich gut durch die hellen/gelben Flecken am Beinansatz unterscheiden. Der Nachwuchs besitzt Außenkiemen, die sich im Laufe der Verwandlung zum erwachsenen Tier zurückentwickeln. Nach 2-3 Monaten ist die Metamorphose abgeschlossen und Salamandra salamandra verlässt das Wasser und geht in eine terrestrische Lebensweise über.
Nahrung
Erwachsene Exemplare ernähren sich von all den kleinen Tieren, die im Waldboden kreuchen und fleuchen – also Käfer, Schnecken, Asseln, Spinnentiere, Ohrenkneifer, Tausendfüßler und Regenwürmer. Die Nahrung der Salamander Larven besteht aus den Kleintieren der Gewässer wie Würmchen, Insektenlarven, Wasserasseln, Bachflohkrebsen u.ä..
Feinde und Krankheiten
Obwohl adulte Feuersalamander ein giftiges Hautsekret absondern, stehen sie bei Dachsen, Wildschweinen, Igeln und Ratten auf dem Speiseplan. Kleinere Jungtiere sind zusätzlich noch durch Spitzmäuse und Laufkäfer - vor allem Carabus Arten – bedroht. Für die Feuersalamanderlarven ist das Leben noch gefährlicher. Libellenlarven, Flusskrebse, Wasserspitzmäuse, Fische, Wasserkäfer, Amseln und große Artgenossen zählen sie zu ihrem Nahrungsspektrum.
Neben diesen natürlichen Fressfeinden bedroht eine eingeschleppte Pilzerkrankung die Feuersalamander in ihrer Existenz. Es handelt sich um den Salamander-Pilz (Batrachochytrium salamandrivorans), der sich seit den 2010er Jahren von Holland über die Eifel bis ins Ruhrgebiet ausgebreitet hat. 2020 wurde er auch in Bayern nachgewiesen.
Als charakteristisches Merkmal des Pilzbefalls, entstehen bei Feuersalamandern kleine Löcher in der Haut. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Infektion mit diesem Pilz für fast alle in Europa vorkommenden Salamander- und Molcharten tödlich enden kann.