Krankheiten der Seerosen (Nymphaeae)

Autor:  Dr. rer. nat. Bernd Teichmann  |  veröffentlich: 19.12.2021

Die unten beschriebenen Schadbilder sind auf den Befall von Pilzen zurück zu führen. Anders als bei den Seerosen Schädlingen, deren typische Fraßspuren sich gut zuordnen lassen, sind die Krankheitssymtome oft unspezifisch. Das mag daran liegen, dass geschwächte und kranke Seerosen von unterschiedlichen Erregern gleichzeitig befallen werden können. Aber keine Sorge, diese Krankheiten lassen sich weitestgehend vermeiden, wenn die Standortbedingungen für die Seerose gut sind und robuste, gesunde und wiedrstandsfähige Sorten ausgewählt wurden.

  1. Blattfleckenkrankheit
  2. Knollenfäule
  3. Stengelfäule
  4. Vorbeugen und Bekämpfen

1. Blattfleckenkrankheit durch Pilze (Colletotrichum sp. oder Phyllostica sp.)

An der Oberfläche von Schwimmblättern tauchen punktuell dunkle Bereiche auf. Erst vereinzelt, dann immer mehr. Diese vergrößern sich und das Blattgewebe verfärbt sich immer dunkler. Das gesamte Blatt vergilbt langsam und fault vollständig weg. Derartig befallene Blätter am besten im Frühstadium abschneiden und entsorgen.

2. Knollenfäule (Gloeosporium sp.)

Die gefürchteste Krankheit unter Seerosenliebhabern, die ganze Bestände vernichteten kann. Wobei manche Sorten deutlich empfindlicher sind als andere. Die Knollenfäule zerstört das Rhizom. Es färbt sich dunkelbraun bis schwarz, wird weich und faulig und verströmt, wenn es aus dem Wasser genommen wird, einen markanten stechenden Geruch. Vom Ufer aus zeigt die befallene Seerose ebenfalls Symtome. Sie verliert flächig langsam die grüne Farbe der Schwimmblätter, diese vergilben und verfaulen dann. Die Krankheit ist nicht behandelbar. Auch das Abtrennen scheinbar gesunder Rhizomteile führt dauerhaft nicht zum Überleben der Pflanze.

3. Stengelfäule (Phytophtora sp.)

Wie der Name schon verrät, faulen bei dieser Pilzerkrankung die Blattstegel am Rhizomansatz ab. Die Pflanze kränkelt erst und die Schwimmblätter vergilben langsam. Zudem können sich die Blattränder nach unten biegen. Im späteren Stadium treiben dann lose Schwimmblätter mit Stengel an der Teichoberfläche. Derartig befallene Seerosen sind nicht zu retten und müssen entsorgt werden.

4. Pilzerkrankungen: vorbeugen & bekämpfen

Der Seerosenfreund bzw. die -freundin können sich viel Frust, Ärger und Arbeit durch Auswahl robuster, widerstandsfähiger Sorten ersparen. Seerosen von Gärtnereien aus wärmeren Regionen der Welt, wie z.B. Asien, stehen in dem Ruf, anfälliger für Pilzerkrankungen zu sein. Von großer Wichtigkeit sind optimale Kulturbedingungen für Seerosen (und alle anderen Pflanzen). Also eine vollsonnige Lage, nährstoffreicher lehmiger Boden, richtig gepflanzt, ausreichend Platz für das Rhizom im Boden und die Schwimmblätter an der Wasseroberfläche, keine Berieselung der Blätter durch Wasserspiele und Blattlusbefall minimieren, denn so können Pilzsporen in das Pflanzengewebe gelangen.

Besonders robuste und widerstandsfähige Seerosen Sorten aus unserem Shop:

  • Colorado
  • Hever White
  • Perry's Baby Red
  • Joey Tomocik
  • Fritz Junge