Ufermatte: Funktion, Verlegen & Bepflanzen
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An allen Folienteichen ist das Ufer ein sensibler Bereich. Eisdruck im Winter, abgebrochene Äste durch Sturm, spitze Krallen von Tieren oder eine unglücklich gefallene Rosenschere können Abdichtungen beschädigen. PVC Teichfolien sollten zudem vor UV-Strahlen geschützt werden. Die Verlegung von Ufermatte ist eine elegante und vielseitige Möglichkeit, die Lebensdauer von Teichen zu erhöhen.
Aufbau und Einsatz
Ufermatte besteht ähnlich wie Teichvlies, das als Schutzschicht zwischen Boden und Folie eingebaut wird, aus einer Schicht Fasern. Allerdings sind bei der Teichmatte die Fasern deutlich dicker und weit weniger fest vernadelt. Dadurch entstehen viele Hohlräume und Poren - fast schon eine schwammartige Struktur - nur viel fester. Die Ufermatte besitzt dadurch folgende Vorteile:
- Sie zieht Wasser und kann begrünt werden, bzw. Teichpflanzen und Moose siedeln sich im Laufe der Zeit von selbst an.
- Dank der groben Struktur kann die Matte eingemörtelt werden - eher etwas für Schwimmteiche.
- Sie federt Stöße regelrecht ab und bietet so hervorragenden mechanischen Schutz.
Ufermatte verlegen
Je nach zu schützender Wassertiefe und Uferbreite finden Sie bei uns 50 cm, 100 cm und 150 cm breite Matten. Sie können sie in der gewünschten Länge als Abschnitt von der Rolle kaufen. Beim Verlegen ist zu beachten, dass die grüne Ufermatte aus Polypropylen-Fasern besteht, die etwas leichter als Wasser sind. Zusätzlich setzen sich (nur anfangs) kleine Luftbläschen beim Absenken zwischen den groben Fasern fest. Fazit: Die Ufermatte hat leichten Auftrieb beim Auslegen im Wasser und schmiegt sich nicht von selbst an die Böschung an - was zugegebenermaßen optimal wäre. Folgende Tricks können bei Verlegen helfen:
- Unter Wasser bis zur ersten Stufe führen und dort an einigen Stellen mit Steinen, Platten oder Pflanzkörben beschweren. An flachen Ufern ist das mit einer 50 cm breiten Matte meist problemlos möglich.
- An steilen Böschungen ohne Stufen kann die Ufermatte punktuell mit einem speziellen Kleber auf der Teichfolie fixiert werden.
- Folgende Variante ist etwas aufwändiger, hat sich in der Praxis aber vielfach bewährt: Die Fasern der Ufermatte werden außerhalb des Teiches mit gewaschenem Quarzsand eingeschlämmt. Sie wird durch den Sand im Gewebe richtig schwer und sinkt später unter Wasser direkt ab.
Befestigung am Teichrand
Wie bereits erwähnt, zieht das faserige Gewebe durch die Kapillarwirkung Wasser und ist oberhalb des Wasserspiegels nass. Grundsätzlich ist das kein Problem und ermöglicht überhaupt erst Teichpflanzen, sich auf der Oberfläche anzusiedeln. Allerdings darf die nasse Ufermatte nicht einfach über die Saugsperre gelegt und in den Gartenboden eingegraben werden. Teichwasser würde, wie über einen Docht, aus dem Teich gesogen und im Erdreich neben dem Ufer versickern. Am einfachsten ist dieser Effekt zu verhindern, indem die Ufermatte vor der Saugsperre - also noch über der Folie - endet.
Ufermatte bepflanzen
Für Teichpflanzen ist das Kunststoffgewebe erst einmal kein optimaler Untergrund - man ja noch nicht einmal von Substrat sprechen. Läßt man den Dingen seinen Lauf, siedeln sich zuerst Moose und Ausläufer von Pflanzen aus der Nachbarschaft an. Wind, Regen und Pflanzenreste sorgen über Monate dafür, dass sich mehr und mehr Material zwischen den Fasern der Ufermatte sammelt. Pflanzensamen finden nun auch bessere Lebensbedingungen.
Mit einer Startbepflanzung kann der Bewuchs der Ufermatte gezielt beschleunigt werden. Vor allem Teichpflanzen mit einem eher feinen und verzweigten Wurzelwerk wachsen schnell auf der Matte an. Mit folgenden Arten haben wir gute Erfahrung gemacht:
- Sumpfvergißmeinnicht
- Bachbunge
- Pfennigkraut
- Pillenfarn
- Wasserfenchel
- Preslie u.ä.
Um die Startbedingungen zu verbessern, ist es hilfreich, lehmhaltigen Sand in die Faserschicht einzuschwämmen. Dann werden die Pflanzen aus ihren Töpfen genommen, das an den Wurzeln anhaftende Bodensubstrat zu ca. Zweidritteln vorsichtig entfernt. Anschließend wird die Pflanze mit etwas lehmigem Sand auf die Ufermatte gesetzt. Eine Startdüngung ist bei dieser Vorgehensweise nicht erforderlich. Die Gefahr, dass Dünger vom Teichrand im Wasser landet, ist sehr groß. Die ungeliebten Algen im Teich würden sich freuen!
Probieren Sie doch einmal eine Begrünung der Ufermatte mit Moos aus. In jedem Garten wachsen an unterschiedlichsten Stelle diverse Moosarten - angefangen vom Rasen, über bemooste Steine, Dachziegel bis hin zu Polstern auf Baumrinde. Wenn Sie eine handvoll verschiedener Arten gesammelt haben, werden diese fein zerrupft oder zerschnitten. Danach die Moosstückchen mit etwas Sand (es tut auch Spiesand aus dem Sandkasten) vermischen und an einem halbschattigen Platz auf der Ufermatte ausbringen. Droht starker Regen, die Fläche dann zeitweise mit Frischhaltefolie abdecken.